Pallas – Titan der Kriegskunst

Pallas (Παλλάς) ist einer der antiken griechischen Titanen und der Sohn von Kreios (Κρεῖος) und Eurybia (Εὐρύβια). Er war der griechische Gott der Kriegskunst und existierte vor Zeus (Ζεύς) und den anderen Olympiern.

Die Familie des Pallas

Pallas war der Bruder der anderen Titanen der zweiten Generation, Astraios (Ἀστραῖος) und Perses (Πέρσης). Er war mit Styx (Στύξ), der Göttin des Hasses, verheiratet und zeugte mit ihr die vier Kinder, die als Personifikationen verschiedener Aspekte des Kriegs galten.

Diese vier Kinder trugen die Namen Nike (Νίκη), Zelos (Ζῆλος), Bia (Βία) und Kratos (Κράτος). Die Namen dieser vier bedeuteten Sieg, Eifer, Gewalt und Macht.

Styx war eine Okeanide, deren Eltern Okeanos (Ὠκεανός) und Tethys (Τηθύς) waren. Ein Fluss im Tartaros (Τάρταρος) wurde nach ihr benannt, der Fluss Styx.

Einige Quellen behaupten, dass die beiden auch die Eltern des Meeresungeheuers Skylla (Σκύλλα) waren.

Weitere griechische Mythen behaupten, dass er außerdem auch der Vater der Mondgöttin Selene (Σελήνη) und der Göttin der Morgenröte Eos (Ἠώς) war.

Eos war die Schwester von Selene und war in der römischen Mythologie als Aurora bekannt. Aufgrund ihres Spitznamens Pallantis oder auch Pallantias wird sie von Ovid als Tochter des Pallas angesehen.

Pallas als Titan

Die Titanen wurden alle als Tiere dargestellt, wodurch sie sich von den anderen Gottheiten unterschieden. Kreios wurde als Widder dargestellt, während seine Söhne Astraios ein Pferd, Perses ein Hund und Pallas eine Ziege waren.

Nach der griechischen Mythologie sind die Titanen Riesen, die einst die Erde beherrschten.

Die Griechen bezeichneten Pallas als Speerwerfer, der sich in der Schlacht als Zauberer nützlich machte. Er wurde auch meist mit einem Speer dargestellt.

Er soll in der Schlacht der Titanen, der Titanomachie (Τιτανομαχία), gegen Zeus gekämpft haben, aber seine Frau und seine Kinder wurden Verbündete von Zeus.

Obwohl es nicht viele Informationen über Pallas in Titanomachie gibt, ist zumindest durch die Mythen bekannt, dass Zeus die Titanen besiegte.

Diejenigen, die sich ihm weiterhin widersetzten, ließ Zeus im Tartaros gefangen halten. Es wird angenommen, dass sich Pallas aus diesem Grund ebenfalls im Tartaros befand.

Zelos, Kratos, Bia und Nike waren ebenfalls Götter des Krieges und wurden nach dem Sturz der Titanen zu geflügelten Begleitern des Zeus.

Der Geograph Pausanias behauptet, dass eine Stadt in Achäa namens Pellenes von ihren Bewohnern nach dem griechischen Gott Pallas benannt wurde.

Verwechslungsgefahr

Bezüglich des Namens Pallas besteht in der griechischen Mythologie Verwechslungsgefahr. Der Titan und Gott der Kriegskunst ist nicht zu verwechseln mit der Tochter des Triton (Τρίτων), die den gleichen Namen trägt.

Sie wurde zusammen mit Athene (Ἀθήνη), der Tochter des Zeus, aufgezogen. Pallas starb in einem Scheingefecht mit Athene, nachdem Zeus sie aus Angst um Athene mit seiner Aigis, einem Schild aus Ziegenfell, abgelenkt hatte.

Als Athene ihren Speer nach vorne stieß, in der Erwartung, dass Pallas dem Schlag ausweichen würde, ging er direkt durch ihr Herz. Athene war erfüllt von Wut und Reue über ihre Tat.

Als Vergeltung für ihre Tötung schuf sie eine Statue, die wie ihre Freundin aussah und nannte sie Palladion (Παλλάδιον). Außerdem trugt sie fortan den Namen Pallas Athene, um ihrer Jugendfreundin und Jagdgefährtin zu gedenken.