Eris – Göttin der Zwietracht

In jeder Familie gibt es immer jemanden, der einen Haufen Drama anrichtet und Zwietracht säht. In der Familie der griechischen Götter wäre das Eris (Ἔρις).

Eris war die Göttin der Zwietracht und des Streits, was im Grunde genommen bedeutet, dass sie die Göttin der sinnlosen Streitereien ist, die in Faustkämpfen enden. Oder sogar in ganzen Trojanischen Kriegen, wie wir noch sehen werden.

Der Ursprung der Eris

In manchen Überlieferungen soll Eris das Kind von Zeus (Ζεύς) und Hera (Ἥρα), den obersten der Götter des Olymps, gewesen sein. In anderen Mythen ist sie die Tochter von Erebos (Ἔρεβος) und Nyx (Νύξ), den Göttern der Finsternis und der Nacht.

Unterm Strich war Eris eine Göttin, die nur existierte, um Ärger zu machen. Auch ihre Kinder spiegeln dies wider.

Zu ihren Kinder gehörten illustre Gestalten wie Ponos (Φόνος), die Mühsal, Lethe (Λήθη), das Vergessen, und Limos (Λιμός), der Hunger. Aber auch Algea (Ἄλγεα), der Schmerz, Ate (Ἄτη), die Verblendung, und Dysmonia (Δυσνομία), die Gesetzlosigkeit, waren ihre Nachkommen.

Daneben hatte sie weitere Kinder, so auch die Phonoi (Φόνοι), die Personifikationen des Mordes, die Hysminai (Ὑσμίνας), die personifizierten Schlachten, und die Machai (Μάχαι), die personifizierten Kriege, gehören zu ihren Kindern.

Eris wurde häufig zusammen mit Enyo (Ἐνυώ), der Göttin des Nahkampfs, als Begleiterin des Kriegsgottes Ares (Ἄρης) dargstellt.

Eris und der Zankapfel

Leider ist es nicht immer möglich, Personen wie Eris zu ignorieren. Einer dieser Fälle ereignete sich während der Hochzeit von Peleus (Πηλεύς), einem griechischen König, der Thetis (Θέτις), eine Meeresnymphe, heiratete.

Alle olympischen und andere wichtige Götter waren zur Hochzeit eingeladen. Eris war jedoch absichtlich von der Gästeliste gestrichen worden, und so beschloss sie natürlich, sich zu rächen.

Während der Feier warf Eris etwas in die Mitte der Hochzeitsgesellschaft: einen schönen goldenen Apfel mit der Aufschrift „Für die Schönste“.

Leider waren Hera, Aphrodite (Ἀφροδίτη) und Athene (Ἀθήνη) alle der Meinung, dass ihnen der Apfel zusteht. Und so begannen sie, wie Eris gehofft hatte, darüber zu streiten, wer den Preis bekommen sollte.

Keiner der olympischen Götter wollte sich in diesen Streit einmischen. Also holten sie Paris (Πάρις), den Prinzen von Troja, als Richter für den Schönheitswettbewerb an Ort und Stelle.

Jede der Göttinnen versuchte, Paris zu bestechen, damit er sie auswählt. Athene versprach Paris Weisheit und Hera bot ihm Macht.

Aber Aphrodite lockte Paris mit etwas, das er nicht ablehnen konnte: die schönste sterbliche Frau, die je geboren wurde.

Paris schenkte also Aphrodite den Apfel und ging, um seinen Preis einzufordern, doch es gab einen Haken. Helena (Ἑλένη), die schönste Frau der Welt, war bereits verheiratet.

Als Paris daher Helena entführte und sie in seine Heimatstadt Troja brachte, schwor Helenas Ehemann Menelaos (Μενέλαος), sich an den Trojanern zu rächen. Er versammelte tausend Schiffe, um die Trojaner zu zwingen, sie zurückzugeben.

Dieser Konflikt wurde als Trojanischer Krieg bekannt. Er dauerte zehn Jahre und endete damit, dass die Stadt Troja bis auf den Grund niedergebrannt wurde.

Die einzige Person, die mit dieser Entwicklung zufrieden war, war – Sie ahnen es – Eris. Mit einem Apfel gelang es ihr, ein jahrzehntelanges Drama auszulösen.