Peleus – Argonaut und Vater des Achilleus

Peleus (Πηλεύς), ein Heros der griechischen Mythologie, wurde als Sohn des Königs Aiakos (Αἰακός) von Aegina und der Bergnymphe Endeïs (Ενδηίς) geboren.

Zusammen mit seinem Bruder Telamon (Τελαμών) war Peleus gezwungen, aus seiner Heimat zu fliehen, nachdem sie ihren Halbbruder Phokos (Φῶκος) bei einem Jagdausflug ermordeten.

Im Exil erlebten die Brüder zusammen mit ihrem Freund Herakles (Ἡρακλῆς) eine Reihe wilder und gefährlicher Abenteuer. Sie kämpften dabei gemeinsam gegen die Amazonen und König Laomedon (Λαομέδων).

Anschließend gehörten sie auch zu den Argonauten (Ἀργοναῦται) und segelten an Bord der Argo auf Iasons (Ἰάσων) epischer Suche nach dem Goldenen Vlies.

Peleus und die Damenwelt

In Herzensangelegenheiten hatte Peleus weniger Glück. Er heiratete zunächst Antigone (Ἀντιγόνη), die Tochter des Argonauten Eurytion (Εὐρυτίων), des Königs von Phthia, und bekam mit ihr die Tochter Polydora (Πολυδώρα).

Antigone erhängte sich jedoch später, als man ihr fälschlicherweise sagte, dass Peleus eine andere heiraten würde. Der Grund dafür war Astydamia (Ἀστυδάμεια), die Frau eines anderen Argonauten, Akastos (Ἄκαστος), die sich in Peleus verliebt hatte.

Nach dem Tod von Antigone beschuldigte Astydamia Peleus, sie angegriffen zu haben. Akastos führte Peleus daraufhin in einen Wald, um ihn ermorden zu lassen.

Er wurde jedoch entweder von Hermes (Ἑρμῆς) oder von Cheiron (Χείρων), einem freundlichen Kentauren (Kéntauroi), vor dem Angriff der Kentauren gerettet. In den Mythen um Peleus ist umstritten, welcher der beiden ihn tatsächlich gerettet hat.

Peleus und der Trojanische Krieg

Nach dem Tod von Antigone gewann Peleus mit Hilfe seines Freundes Proteus (Πρωτεύς) das Herz der Meeresnymphe Thetis (Θέτις).

Ihre Ehe hatte Auswirkungen auf die gesamte griechische Welt und führte zu zwei der größten Epen der griechischen Mythologie.

Viele der griechischen Götter waren zur Hochzeit eingeladen, nur Eris (Ἔρις), die Göttin der Zwietracht, nicht. Eris kam jedoch trotzdem zum Hochzeitsfest und warf den Apfel der Zwietracht in die Menge.

Daraufhin entbrannte ein Streit, aus dem später der berühmte Trojanische Krieg entstehen sollte.

Aus der Verbindung von Peleus und Thetis ging auch eine der legendärsten Figuren der griechischen Mythologie hervor: Achilleus (Ἀχιλλεύς). Von ihren sieben Söhnen war er der einzige, der das Erwachsenenalter erreichte.

Aus Angst, dass auch er sterben würde, tauchte Thetis den kleinen Achilleus in den sagenumwobenen Unterweltfluss Styx (Στύξ), um seinen Körper unsterblich zu machen. Nur seine Ferse, die sie in ihrer Hand hielt, berührte das Wasser nicht.

Als großer Held des Trojanischen Krieges starb Achilleus durch einen tödlichen Pfeil in diese verwundbare Ferse. Aus diesem Grund wird eine Schwäche bis heute oft als Achillesferse bezeichnet.