Euterpe (Εὐτέρπη) war eine Muse, eine Göttin, die eine Autorität der Musik war. Sie inspirierte die Dichter und Schriftsteller des antiken Griechenlands, darunter den berühmten Homer (Ὅμηρος), der die Ilias (Ἰλιάς) und die Odyssee (Ὀδύσσεια) schrieb.
Euterpe wurde auch die „Spenderin der Freude“ genannt. Sie diente nicht nur als Muse für die Künste im antiken Griechenland, sondern war zusammen mit ihren Schwestern auch für die Unterhaltung der Götter des Olymps zuständig.
Der Ursprung der Euterpe
Ihre Mutter war die Titanin Mnemosyne (Μνημοσύνη), die Göttin der Erinnerung und des Gedächtnisses, und ihr Vater war der Donnergott Zeus (Ζεύς).
Ihre Schwester Kalliope (Καλλιόπη) war ebenfalls eine Muse der epischen Poesie und wurde von dem griechischen Dichter Hesiod (Ἡσίοδος) und dem römischen Dichter Ovid als „Oberhaupt aller Musen“ bezeichnet.
Euterpe hatte noch sieben weitere Schwestern, die ebenfalls als Musen dienten. Klio (Κλειώ) war die Muse der Geschichte und in anderen Interpretationen auch eine Muse des Leierspiels.
Melpomene (Μελπομένη) war die Muse der Tragödie und des Trauergesangs. Terpsichore (Τερψιχόρη) war die Muse des Tanzes und des Chors und Erato (Ἐρατώ) die Muse der epischen Liebesdichtung.
Thalia (Θάλεια) war die Muse der Komödie, Polyhymnia (Πολυύμνια) die Muse der Hymnendichtung und Urania (Οὐρανία) die Muse der Astronomie.
Das Leben der Euterpe
Euterpe lebte mit ihren Schwestern auf dem Olymp, zusammen mit Zeus und den anderen Göttern. Wie bereits erwähnt, waren sie eine Quelle der Kunst und der Unterhaltung.
In späteren Überlieferungen wurde angenommen, dass die Schwestern auf dem Berg Helikon in Böotien, Griechenland, oder auf dem Berg Parnass in Mittelgriechenland über Delphi lebten.
Auf dem Berg Parnass gab es eine Wasserquelle, die Euterpe und ihren Schwestern heilig war. Ihr Wasser floss in der Nähe von Delphi und wurde von der Pythia (Πυθία), der weissagenden Priesterin in Delphi, und anderen Orakeln genutzt.
Einigen Legenden zufolge schuf Euterpe die Doppelflöte und andere Blasinstrumente. Auf antiken Gemälden wurde sie oft mit einer Flöte in der Hand abgebildet.